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Richard Kratochwill
Traumfassaden, 1980


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„Wiederum sind es zusammengesetzte, übereinandergeblendete Scheinbarkeiten, wobei mehreres beteiligt vorkommt, das auch bislang Kratochwills Fotografie (mehr oder weniger ausgesprochen) bestimmt hat. Zum Beispiel das Zehren von der betreffrenden Kulturlandschaft (also das, was Kratochwill selber als „kulturelles und soziologisches Moment“ seines fotografischen Strebens bezeichnet). Keineswegs ist es dem Zufall überlassen, was wo weswegen aufgefallen ist. Nicht von ungefähr sucht der Fotograf seine Motive im (groß-)städtischen Ambiente. Gewissermaßen sind es vom Motiv her reflektierte Gegenstände und Bereiche, Vorgeformtes und Abermalszurechtgelegtes.“
(Otto Breicha, Camera Austria 2, 1980)

„Wirklichkeit wird aufgezeigt, um ein phantasmagorisches Wesen herauszustellen. Höchst ungewöhnliche Bildräume entstehen und prägen sich ein. Überschneidungen passieren, die für formale wie gedankliche Spekulationen weiterhin Anlaß geben.“
(Otto Breicha, Camera Austria 2, 1980)

„Durch das „Vereinen der beiden Wirklichkeiten“ auf dem Fotopapier entstehen nicht nur kulturelle und soziale Dokumentarfotos, sondern Sozialkritik und Medienkritik, Scheinrealität der Fotografie und Scheinrealität der Schaufensterspieglung vereinen sich zu Widerlegungen der Wirklichkeit mittels fotoästhetischer Momente: Foto-Fake-Realismus.“
(Peter Weibel, Camera Austria 15/16, 1984)