Max Puntigam
Geboren am 12.6.1926 in Graz
Beruflich als Stahlbaukonstrukteur tätig
Verstarb 2002
Erste fotografische Arbeiten um 1950, ernsthafte Aufnahmen ab 1952
Mit Erich Kees zusammen Neugründung der TVN Fotogruppe Graz
Organisation der Teilnahme der Gruppe an nationalen und internationalen Ausstellungen
Workshop- und Seminarleiter, Vortragstätigkeit im Rahmen der Bildungsarbeit der Arbeiterkammer, Juror
Zu seinen Bildern
In Puntigams Bildern zeigt sich deutlich eine Neigung zur symbolhaften Darstellung, wie sie in einfachen Motiven, etwa Zeichen im Stadtraum oder abstrusen, absonderlichen Naturbildungen, zu finden ist. Durch Abstrahierung und Reduzierung auf wenige Bildelemente gelangt er zu spannenden geometrischen Formfindungen. Starke Kontraste, oft erzielt durch Licht-Schattenwirkungen, eine Zurücknahme der Tonwertskala oder Herausheben von Details unterstreichen diese Zeichen- und Symbolhaftigkeit. Die meisten Arbeiten sind unbetitelt, um die Assoziationen des Betrachters von den Gegenständen wegzuführen und ihnen freien Lauf zu lassen.
© Jasmin Haselsteiner
„In meinen Augen hat das Bild drei Funktionen: das Bild als Übermittler einer Aussage = geistig hintergründig, das Bild als Sachinformation, das Bild wirkt als Gefühlsanstoß. Das fotografische Bild ist der Auslöser – das Bildereignis findet im Betrachter statt und ist demnach auch nach Stimmung und Verfassung verschieden.“
(Max Puntigam, Camera Austria 3/1982)
„Max Puntigam geht nicht vom Subjekt an das Objekt heran, sondern umgekehrt. So gelangte er zu einer Wiedergabe der Bretagne, frei von optischen Effekten, wie sie sich aus den eigenartigsten und selten anzutreffenden Stimmungen heraus präsentiert. Eine Fülle von Motiven ergibt sich aus den kuriosen Gesteinsformationen, deren Auswaschungen, Verwitterungen, Metamorphosen menschlichen Lebens enthalten. Max Puntigam spürt diesen archetypischen Formen nach und macht so Vorgänge bewußt, die bisher nur unbewußt waren.“
(I.N., Tagespost, 13.10.1977)
„Es war ein Max Puntigam, der als erster die lokale Kirchturmperspektive zu überwinden versuchte […]“
(Erich Kees, steirische berichte 1/1975)
„In meinen Arbeiten kommt die Neigung zur symbolhaften Darstellung, wie sie in einfachen Motiven zu finden ist, zum Ausdruck. Durch die Reduzierung auf wenige Bildelemente wird der Betrachter weniger mit meiner, als mit seiner Empfindsamkeit konfrontiert. In einer optisch lauten Zeit eigentlich ein Wagnis.“
(Max Puntigam, Fotografie in Bewegung, 1989)
„Sensible Menschen, empfindsam für feine Gefühlsnuancen, weichen in der heutigen, von optischem Lärm erfüllten Zeit in die innere Welt aus. Nach der Tatsache, daß sich alle unsichtbaren Dinge in der sichtbaren Welt manifestieren, wird die heutige Fotografie aufzufassen sein.“
(Max Puntigam, Fotografie in Bewegung, 1989)