Gerhard Skrapits

Geboren am 14.12.1953 in Eggersdorf bei Graz
Seit 1972 beim Land Steiermark tätig
Lebt in Eggersdorf


Ernsthafte fotografische Arbeiten ab 1978
1977-81 Mitglied der TVN Fotogruppe Graz
1982 Mitglied des Fotoreferates Forum Stadtpark
Ab 1983 Mitglied der Naturfreundegruppe (Weiz), Leitung von 1992 bis 1994

1980, 81 und 82 Landesförderungspreis für Fotografie (SW und Farbe)
1981 Foto-Stipendium des Landes Steiermark
1981 Sonderpreis des Bundesministerium f. Unterricht u. Kunst
1984 Fotoförderungspreis d. Stadt Graz

Zu seinen Bildern
Seine Serie „Menschen und Berufe“ besteht aus Porträts von Personen an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz. Sie stellt daher Bilder in gewohnter, alltäglicher Umgebung dar. Skrapits dokumentiert hier Situationen, die der Mensch selbst nie zu beobachten im Stande ist und hält ihnen somit einen Spiegel vor.
Eine Art Porträt der Landschaft stellt auch die Serie „Eingriffe“ dar. Bilder von Steinbrüchen, die die Spuren der Menschen und ihrer Maschinen, sowie die Veränderungen durch diese verdeutlichen. Keine unberührte Idylle, sondern die klaffenden Wunden und aufgerissenen Stellen der Natur durch die Industrie und somit unserer Gesellschaft werden thematisiert.

© Jasmin Haselsteiner


„Gerhard Skrapit’s intervention in nature documents and informs by appealing the ecological awarness of the viewer.“
(Anna Auer, Austrian Photography today, 1992)

„Eingriffe“ (im Stein) zeigt den vom Menschen in die bestehende Natur vollzogenen Eingriffsprozeß. Dieser Vorgang kann von zwei Standpunkten aus betrachtet werden: aus der Sicht des Naturschützers, und aus der Sicht desjenigen, der arbeitend und produzierend eingreift. Vom Standpunkt des Naturschützers aus zeigen sich die Wunden, die der Natur zugefügt werden, die Verunzierung der Landschaft durch Halden, Industrieanlagen durch Lärm und Staub. Der andere Standpunkt zeigt, daß diese Eingriffe im Stein für uns (in unserer Zeit) notwendig sind: zum Bau von Wohnanlagen, von Straßen, für Flußregulierungen u.a.m. So entstehen weitere und größere Eingriffe in der Natur. Meine Arbeit zeigt Steinbrüche. Welchen Standpunkt der Betrachter einnimmt, möchte ich nicht vorwegnehmen.“
(Gerhard Skrapits, Text zur Ausstellung, März 1982)

“Ich entschied mich, die berufstätigen Menschen zu fotografieren. Diese Arbeit erschien mir als sehr wichtig, denn der arbeitende Mensche kann sich selbst nicht an seinem Arbeitsplatz sehen. Wenn er später diese Bilder sieht, sieht er seine Tätigkeit und sich selbst. Dabei wird er sicher angeregt, über sich und seine Arbeiten nachzudenken. Aber nicht nur den abgebildeten Menschen selbst sind diese Bilder wichtig, sondern auch allgemein als Dokument über die Art des Berufes, der Kleidung, des Verhaltens.“
(Gerhard Skrapits, Camera Austria 3/1980)