Felix Weber

Geboren am 8.11.1929 in Langenwang
Arbeitete als Schuhmacher
Lebt in Mürzzuschlag


Ernsthafte fotografische Arbeiten ab 1952
Ab 1959/60 zeitweilig Mitglied der TVN Fotogruppe Graz
Unzählige Reisen beeinflussten seine fotografische Tätigkeit
Neben den Landesförderungspreisen gewann Felix Weber auch internationale und nationale Wettbewerbe

Zu seinen Bildern
Einen Teil seines Werkes bildet die Beschäftigung mit dem Menschen in seinem städtischen Lebensraum, der mitunter in skurrilen Bildern paraphrasiert, jedoch auch ernsthaft hinterfragt wird. Jedoch auch das Leben im ländlichen Raum und seine Eigenarten erwecken immer wieder das Interesse des Fotografen.
Ganz anderer Art sind seine Foto-Grafiken. Bilder, die sich mehr dem Gestalterischen und der Komposition als dem Ausdruck eines bestimmten Bildinhaltes widmen. Das fotografierte Objekt wird in ein grafisches Phänomen verwandelt, dessen Form völlig reduziert keinerlei Räumlichkeit mehr darstellt. Es wird seiner Funktion entbunden und lässt wenig Assoziation auf reale Gegenstände zu. Trotz des reduzierten Tonwertumfangs und der harten Kontraste bleibt jedoch immer ein Rest an Interpretationsmöglichkeit offen.

© Jasmin Haselsteiner


„Also suche ich Lücken in unserer schönen geordneten Welt, suche ich Stellen, wo die Stadtplanformer und Putzfrauen noch nicht waren, nicht fertig sind oder etwas vergessen haben. Dann suche ich nach Zufällen, ob sich etwas begab, ohne dass jemand etwas gewollt hatte.“
(Felix Weber, Leben mit einer Stadt, 1977)

„Damit das Fotobild auf seine Weise wirklich ein Bild sei, verstärkt Weber dessen bildhafte Komponenten (und einschlägigen Qualitäten), indem er alle Nuancen und stimmungsmachenden Zwischentöne zugunsten grafisch-schroffer Schwarz-Weiß-Gegensätze unterdrückt und jedes Mal in einem mitkopierten breiten schwarzen Rahmen hineinversetzt.“
(Otto Breicha, Felix Weber, o.J.)

„Als Fotograf nütze ich sowohl die Natur als Schöpferin meines Formenvorwurfes als auch Dinge, die Menschen nicht mit Absicht auf optische Wirkung gewollt schufen. Reine Zufälligkeiten ergreife ich nicht um der Materie willen, sondern, um diese wieder zu verlassen und ganz in meiner Einbildungskraft zu schwelgen.“
(Felix Weber, steirische berichte 1/1975)

„Prägend hier in den 50er und 60er Jahren neben Erich Kees die beiden Fotografen Herbert Rosenberg und Felix Weber, von denen Weber sich besonders mit der Reduzierung des Tonumfanges auf Schwarz und Weiß – er experimentierte bereits in den 60er Jahren – ein sehr eigenständiges Werk geschaffen hat.“
(Peter Weibel, Geschichte der Künstlerfotografie, Camera Austria 15/16, 1984)